Laurids Hansen studiert BWL an der FH Kiel. Derzeit liegt sein Fokus jedoch auf einem ganz anderen Projekt: seinem Start-up THE NIGHTEN. Mit gerade einmal 25 Jahren eröffnet der Student eine Eventlocation in Kiel, unterstützt wird er dabei unter anderem vom StartUp Office der Hochschule.
Für unser Gespräch treffen wir Laurids Hansen in der Location von THE NIGHTEN. Mit dem Fahrstuhl geht es hoch in den neunten Stock. Oben angekommen wirkt der Raum noch wie ein Ort für Vorträge: Reihen von Stühlen ausgerichtet auf eine kleine Bühne. Doch die Räumlichkeit selbst ist beeindruckend – große Fensterfronten auf drei Seiten geben den Blick frei auf den Kleinen Kiel und das Rathaus. Die Decke reicht bis in die zweite Etage, die über eine Empore begehbar ist. Hansen erzählt von seiner Vision: Er will eine besondere Atmosphäre schaffen, wie man sie aus einem Film kennt – „zum Beispiel bei James Bond“, sagt er lachend.

Von Scharbeutz, über Amrum nach Berlin
Laurids Hansen wächst in Scharbeutz auf und besucht dort das Gymnasium. Schon früh beschäftigt er sich mit seiner beruflichen Zukunft. Bei einer Beratung der Agentur der Arbeit entdeckt er sein großes Interesse für den Eventbereich. Er beendet seine Schullaufbahn mit der Fachhochschulreife und beginnt eine Ausbildung als Kaufmann für Tourismus und Freizeit „Ich wusste, ich brauche kein Abitur für den Werdegang, den ich gerne gehen möchte“, erklärt er heute. Die Ausbildung ist der Beginn, seiner Karriere: „Da gab es auch schon eine Veranstaltungsabteilung, was mir am meisten Spaß gemacht hat, und das hat dann den Weg geebnet."
Nach der Ausbildung zieht es ihn als Veranstaltungsassistenz auf die Nordseeinsel Amrum. Dort organisiert er Kulturveranstaltungen – von Strandfeiern über Konzerte bis hin zu Dorffesten. „Da wusste ich: Das ist das Richtige für mich.“ Nach zwei Jahren in dieser Position folgt der Schritt nach Berlin, wo er als Projektleiter eine eigene Location betreut. Ein besonderes Event war die Fußball-EM 2024. Als Backstage-Manager organisierte er die Bühne am Brandenburger Tor: „Das ging vier Wochen, also über die ganze EM, und da hat man viele Leute kennengelernt, einige Künstler, das hat echt viel Spaß gemacht“.
Ein Freigeist mit vielen Ideen
In Berlin wird Laurids Hansen klar, dass er den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen möchte: „Ich habe gemerkt, dass ich die Freiheit mag. Ich bin ein Freigeist, der viele Ideen hat“, erzählt er. Damals entsteht die Idee einer Pop-Up-Bar und einer Location für exklusive Events. Zeit und das handwerkliche Know-How fehlt noch, aber „…da ist die Idee schon so ein bisschen gereift“, sagt er heute.
Für die Liebe zieht er dann nach Kiel. Seine Freundin studiert an der CAU, und auch er möchte sich weiterbilden. Er beginnt ein BWL-Studium an der FH Kiel, um seine beruflichen Erfahrungen mit theoretischem Wissen zu ergänzen. Für ihn war das der Weg, um den „…Grundstein zu legen, zu sagen, dass ich jetzt die Selbstständigkeit angehe, und deswegen stehe ich jetzt hier und bin dabei, das alles aufzubauen."

THE NIGHTEN
Als der Gründer noch in Berlin lebte und seine Freundin regelmäßig in Kiel besuchte, fiel ihm eines auf: Es gäbe zwar viele Bars – doch ein Ort, an dem man sich bewusst schick macht und zum Netzwerken trifft, fehlte ihm. Genau das möchte er mit THE NIGHTEN schaffen: eine Eventlocation für ein anspruchsvolles Publikum. Seine Vision: ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, eine gute Zeit verbringen und voneinander profitieren können.
„Wenn man liebt, was man tut, hat man eigentlich nie Arbeit“.
Laurids Hansens Leben unterscheidet sich deutlich von dem vieler Kommiliton*innen. Während andere studieren, Sport treiben oder Partys feiern, spricht er mit Sponsoren, trifft Getränkehändler oder besucht Möbelhäuser. „Da unterhält man sich natürlich, denen zeige ich alles, sage, was ich haben möchte, welche Vision das ist, und dann verhandelt man ein bisschen“. Am Abend wartet dann die Büroarbeit auf ihn: Abrechnungen, Buchhaltung, Papierkram. „Das macht natürlich nicht so viel Spaß“. Aber das gehöre nun mal dazu, betont er. Stören lässt er sich von der vielen Arbeit nicht: „Wenn man liebt, was man tut, hat man eigentlich nie Arbeit“.
Ein wenig Freizeit bleibt dennoch: „Am Wochenende ist es so, dass ich den Rechner auch weglege“, sagt er lachend. Wenn doch mal ein Anruf kommt, nimmt er es gelassen: „weil ich ja weiß, wofür es ist und wofür es gut ist."
Anlaufstelle für junge Gründer*innen
Laurids Hansen wurde vom StartUp Office der FH Kiel unterstützt. In einem ersten Gespräch stellte er seine Idee sowie einen bereits erstellten Businessplan vor. Es habe ihm sehr geholfen, noch einmal eine zweite Meinung einzuholen und jemanden Außenstehenden draufschauen zu lassen. Das StartUp Office unterstützt junge Gründer*innen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Es berät sie rund um die Entwicklung, die Finanzierung oder die Vernetzung mit Kooperationspartnern.
Jungen Gründer*innen rät Laurids Hansen: „Einfach machen (…) als Student ist man ja meistens auch noch relativ jung, das heißt, man hat wenig zu verlieren, die Welt hat natürlich noch viel für einen offen“.




