GARD - Gender in Applied Research & Development

Forschung, Entwicklung und Innovation leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Damit ihre Ergebnisse möglichst vielen Menschen zugutekommen, müssen sie Vielfalt von Anfang an mitdenken – unabhängig von Geschlecht, Alter oder anderen sozialen Merkmalen.

Es zeigt sich jedoch, dass geschlechterbezogene Unterschiede in vielen Disziplinen noch zu wenig beachtet werden. Wissenschaftler*innen aus Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen weisen zunehmend darauf hin, dass Forschung ohne differenzierte Perspektiven häufig lückenhaft bleibt – und im schlimmsten Fall zu einseitigen oder verzerrten Ergebnissen führt.

Exzellente Forschung ist häufig nur möglich, wenn geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt werden. In der Medizin führte dies etwa zu neuen Erkenntnissen in der Herzinfarktdiagnostik. In der KI-Entwicklung müssen Algorithmen gezielt auf Verzerrungen (Bias) geprüft und angepasst werden. Auch Stadt- und Verkehrsplanung wird sicherer, wenn Mobilitätsbedarfe geschlechterspezifisch analysiert werden. Die Klimaforschung zeigt, dass Männer und Frauen unterschiedlich vom Klimawandel betroffen sind – was differenzierte Anpassungsstrategien notwendig macht.

Diese Erkenntnisse verdeutlichen: Zukunftsfähige Forschung braucht Vielfalt – nicht als Zusatz, sondern als integralen Bestandteil exzellenter Wissenschaft.

GARD unterstützt die Forschenden aller Qualifizierungsstufen und Fachbereiche der HAW Kiel dabei, die Geschlechterperspektive in der angewandten Forschung und Entwicklung einzubeziehen, um den Gender Bias – also einen geschlechtsbezogenen Verzerrungseffekt in der Forschung – zu reduzieren, bessere Forschungsergebnisse zu erzielen und die HAW Kiel als Ort der Innovation zu stärken. Dafür werden verschiedene Maßnahmen als Präsenzformate und virtuelle Bausteine angeboten:

  • Angebote zur Weiterbildung zum Thema Geschlechterkompetenz von Forschenden aller Fachbereichen bzw. unserer sechs Forschungsschwerpunkte
  • das Bereitstellen von Informationsmaterialien
  • Antragsberatungen
  • die Initiierung von entsprechendem Wissenstransfer in die Wirtschaft und in forschende Unternehmen
  • die Förderung von Netzwerken und Austauschforen

Das Vorhaben GARD wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt unter dem Förderkennzeichen 01FP23G12 gefördert.
Förderlinie: „Geschlechteraspekte im Blick“
Laufzeit: 01.01.2025 – 31.12.2027

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Britta Thege