Kay Lengert arbeitet an seinem Forschungsprojekt an der Fachhochschule Kiel und befindet sich momentan im Promotionsverfahren am Promotionskolleg Schleswig-Holstein (PKSH). Das Promotionskolleg ist eine Einrichtung von sieben staatlichen Hochschulen des Landes und wurde 2017 gegründet. Ziel ist es, durch sogenannte Forschungsteams die hochschulübergreifende Zusammenarbeit zu stärken und im Rahmen dieser Kooperationen Promotionsmöglichkeiten zu schaffen – insbesondere für Absolvent*innen von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW).
Lengerts beruflicher Werdegang begann mit einem Bachelor- und Masterabschluss im Bauingenieurwesen. Anschließend sammelte er zwei Jahre Berufserfahrung in Berlin, zunächst in der Bauleitung und später in einem Statik-Büro. In dieser Zeit stellte sich für ihn jedoch zunehmend das Gefühl ein, dass seine fachliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen war: „Innerlich wusste ich, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Ich hatte einfach das Gefühl, noch nicht richtig fertig zu sein“, erzählt er. Als ihm der ehemalige Betreuer seiner Masterarbeit eine Stellenausschreibung für eine wissenschaftliche Mitarbeit an der Fachhochschule Kiel weiterleitete, musste er daher nicht lange überlegen.
An der FH Kiel begann Lengert mit der Arbeit an einem Forschungsprojekt zur Anwendung nichtmetallischer Bewehrung in Brückenkappen. Daraufhin wechselte er auf eine Stelle als Laboringenieur und entwickelte auf Grundlage des Forschungsprojektes schließlich sein Promotionsvorhaben. Während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter verfolgte Lengert die Gründung des Promotionskollegs SH aufmerksam mit. Umso passender war es dann, als sein betreuender Professor, Prof. Dr.-Ing. Stephan Görtz, Mitglied im Kolleg wurde und er diesen direkt als Erstbetreuer für seine Promotion auswählen konnte. Neben dem Erstbetreuer sind in seinem Promotionsverfahren außerdem Professor Dr.-Ing. Raphael Kampmann von der Technischen Hochschule Lübeck als Zweitbetreuer sowie renommierte das Ingenieurbüro Leonhard, Andrä und Partner (LAP) als Praxispartner eingebunden. LAP war bereits in dem vorangegangenen Forschungsprojekt aktiv und hat an der Entwicklung von Lengerts Aufgabenstellung mitgewirkt.
Die formelle Aufnahme ins Promotionskolleg bestand für Lengert aus einer Antragstellung, bei der er neben Betreuungsvereinbarung, Lebenslauf und Zeugnissen auch ein Kurzexposé einreichen musste. Darin führte er die zentrale Idee seiner Promotionsforschung aus: Das Entwickeln eines Modelles zur Beschreibung des Verbundverhaltens von nichtmetallischer Bewehrung.
Aktuell ist Lengert dem Forschungsteam MINT zugeordnet, in dem Promovierende aus verschiedenen Fachbereichen eingebunden sind. Im Rahmen seines Promotionsvorhabens führt er Laborversuche durch und erarbeitet basierend hierauf mechanische Modelle, um allgemein gültige Zusammenhänge ableiten und wissenschaftlichen Zuwachs generieren zu können. Neben seiner Forschung spielt auch die gegenseitige Vernetzung der Promovierenden eine große Rolle: „Viele sind noch in der Anfangsphase, in der sie Fragestellungen suchen oder sich auf einen Antrag vorbereiten – da hilft es sehr, sich gegenseitig Tipps zu geben oder sich zum Beispiel über den Aufbau von dem Kurzexposé auszutauschen“, so Lengert.
Durch die Kombination aus praktischer Arbeit, intensiver Betreuung und interdisziplinärer Vernetzung im Promotionskolleg Schleswig-Holstein kann Lengert mit seiner Promotion neue Impulse für die Zukunft des Bauingenieurwesens setzen.


