Zum Start der Interdisziplinären Wochen (IDW) am 27. Oktober 2025 fand an der FH Kiel eine weitere Veranstaltung statt, die vielfältige Möglichkeiten fachbereichsübergreifender Zusammenarbeit zum Thema hatte. Der von Dr. Andreas Borchardt, Beauftragter für Technologie- und Wissenstransfer, und seinem Team veranstaltete Forschungs- und Transfertag 2025 zog knapp 30 Interessierte aus verschiedenen Bereichen der Hochschule in Hörsaal 10 des Großen Hörsaalgebäudes.
In seiner Begrüßung freute sich Prof. Dr. Tobias Hochscherf, Vizepräsident für Forschung und Transfer der FH Kiel, über die bisherigen Entwicklungen. Die dritte Auflage der Veranstaltung im nächsten Jahr wolle er größer denken: „Wir sollten den Kreis öffnen für Vertreterinnen und Vertreter aus der Gesellschaft, von Verbänden und Vereinen. Damit können wir die anwendungsorientierte Forschung an unserer Hochschule mit noch mehr Nachdruck in das Land bringen“, postulierte Hochscherf. Zudem betonte er, dass gute Lehre, angewandte Forschung und Transfer zusammengehören.

Wie Forschung an der Hochschule den Weg in die Wirtschaft findet, erklärte im Anschluss Tim Kraemer, Geschäftsführer der FuE-Zentrum FH Kiel GmbH. Die Gesellschaft setzt sich seit 1995 dafür ein, die an der Hochschule entstehenden Innovationen nach außen zu tragen: „Wir sind die perfekte Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, brachte es Krämer auf den Punkt. Er bot sich und sein Team Interessierten als Ansprech- und Sparringspartner an, um Ideen und Konzepte zu konkretisieren und schließlich als Projekte zu realisieren und zu begleiten. Zur Verdeutlichung stellte Dr. Julia Barenthien, Referentin Fördermittelakquisition bei der FuE-Zentrum FH Kiel GmbH, aktuelle Projekte vor.
Mit „LLM Prof.“ präsentierte Prof. Dr. Florian Schatz vom Fachbereich Medien im Anschluss ein innovatives Projekt mit Transfer-Potenzial, das bis zum Dezember 2026 läuft. Schatz und sein Team überführen Lerninhalte in ein Großes Sprachmodell (LLM). Dieses soll zunächst Studierenden am Fachbereich die Möglichkeit eröffnen, zeitsouveräner zu lernen. „Wenn einer Studentin abends eine Frage zu einem Modul unter den Nägeln brennt, fragt sie LLM Prof. und bekommt eine gute Antwort“, erklärt Schatz. „Schließlich soll unsere Open-Source-Software beispielsweise antworten, an welcher Stelle einer Aufzeichnung sie die Antwort findet oder ihr in natürlicher Sprache Erklärungen liefern.“

Perspektivisch habe LLM Prof. für Schatz das Potenzial zu einer Hochschul-KI, bei der Datenschutz von Anfang an mitgedacht worden sei. In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass LLM Prof. tatsächlich das Zeug zum fachbereichsübergreifenden Forschungsprojekt hat. So wurde aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit eine sozialwissenschaftliche Perspektive angeregt, die während der Nutzung eruiert, ob und wie sich das Lernverhalten der Studierenden durch LLM Prof. verändert. Für Prof. Dr. Tobias Hochscherf ein großartiges Beispiel, wie Fachbereiche der FH Kiel einander mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen beflügeln können.
In weiteren Kurzpräsentationen stellten Ulrike Laackmann und Joris Poggensee den Digital Learning Campus (DLC) und das Innovationszentrum Itzehoe (IZET) vor. Der Digital Learning Campus zielt darauf ab, Interessierten Fähigkeiten im Bereich Zukunftstechnologien zu vermitteln. Dafür bietet DLC mittlerweile mehr als 100 Online-Kursangebote; zudem aber auch Angebote in Präsenz, die an gut ausgestatteten Lernorten, wie dem IZET, stattfinden. „Digital Learning Campus zeigt, was mit Mut und Hingabe möglich ist“, freute sich Laackmann, die seit 2024 für den Lead-Partner Fachhochschule Kiel die Planung, Umsetzung und Steuerung von Projekten rund um den Digital Learning Campus in Itzehoe verantwortet.

