Inger Schultz © Inger Schultz

Green Traveling statt Flieger: Inger Schultz‘ klimafreundlicher Weg ins Erasmus-Semester

von Lisa Trzewik

Reisen eröffnet neue Blickwinkel – geht jedoch häufig mit einem erhöhten CO₂-Ausstoß einher. Besonders das Fliegen ist zwar meist schnell und günstig, aber eine der klimaschädlichsten Arten zu reisen. Die Alternative? Bus, Bahn oder Fähre! Nachhaltiges Reisen, auch „Green Traveling“ genannt, ist eine Möglichkeit, die Welt zu entdecken, ohne ihr dabei zu stark zu schaden. Wer bereit ist, etwas mehr Zeit einzuplanen, entdeckt unterwegs nicht nur neue Landschaften, sondern reist auch wesentlich entspannter.

Inger Schultz verbringt das Wintersemester im Rahmen des Erasmus-Programms in Palma auf der Insel Mallorca und hat sich bewusst für eine nachhaltige Anreise entschieden. Erasmus+ fördert alle Studierenden mit einer Reisekostenpauschale, die sich nach der Entfernung zur Gasthochschule richtet. Wer klimafreundlich reist, erhält sogar eine höhere Pauschale. Wenn die Anreise oder Rückreise mit umweltfreundlichen Transportmitteln wie Zug, Bus, Auto-Fahrgemeinschaften oder dem Fahrrad angetreten wird, können außerdem zusätzliche Reisetage für grünes Reisen beantragt werden. Die Förderung richtet sich dabei nach dem Tagessatz der jeweiligen Ländergruppe.

Doch nicht nur die finanzielle Unterstützung war für Schultz ausschlaggebend: „Für mich war es ein großer Vorteil, langsam und bewusst zu reisen und gleichzeitig ruhiger in Spanien anzukommen. Tatsächlich war es bei meiner Reise auch gar nicht so schwierig, eine klimafreundliche Route zu finden. Durch Deutschland, Frankreich und Spanien kann man sehr gut mit dem Zug fahren und dann mit der Fähre auf die Balearen übersetzen. Meine Reise begann mit dem ICE nach Karlsruhe, von dort ging es mit dem TGV nach Paris und am nächsten Tag direkt weiter mit dem TGV nach Barcelona. Am nächsten Abend setzte ich dann mit der Nachtfähre nach Palma über.“ Insgesamt war die Studentin somit drei Tage unterwegs. 

Fähre©Inger Schultz
Für die Überfahrt nach Palma (Mallorca) wählte Schultz die Nachtfähre.

Die größte Herausforderung dabei? „Definitiv das viele Gepäck, das ich für meinen Auslandsaufenthalt brauchte“, erzählt Schultz. 
„Aber auch das hat am Ende geklappt. Bei der Vorbereitung habe ich darauf geachtet, so kompakt wie möglich zu packen und die Hostels auf meiner Reise in Bahnhofnähe auszuwählen.“ 

Schultz' Anreise nach Spanien von rund 1735 Kilometern beweist, dass nachhaltiges Reisen auch bei längeren Strecken machbar ist. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich klimafreundliche Wege finden, die nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch ein bewussteres Reisen ermöglichen.

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