Surfer im Sonnenuntergang auf dem Meer© Slatin5757

Vom Hörsaal auf die Förde – Wassersport-Guide für Studis

von Ann-Christin Wimber

Kaum eine andere Hochschule in Deutschland bietet so viele Möglichkeiten, Studium und Wassersport zu verbinden. Denn in Kiel liegt das Leistungszentrum für Segeln und Surfen. Aber auch Freizeitsportler*innen haben an der gut 35 Kilometer langen Küstenlinie der Kieler Förde ausreichend Möglichkeiten, sich im und auf dem Wasser sportlich zu betätigen.

1. Badestellen in der Förde

badesteg in der kieler förde©A. Wimber (Montage)

Der nächste Badesteg ist in Kiel meistens nur wenige Radminuten von der eigenen Haustür entfernt. Die erste Möglichkeit vom Stadtzentrum aus bietet sich in Reventlou. Anfang Juni startet die Badesaison an der Kiellinie direkt am Segelcamp 24/7. Der Schwimmbereich umfasst 30 x 35 Meter und ist kostenfrei nutzbar. Es gibt Umkleiden und WCs. Auch wenn der Badebetrieb überwacht wird, Nichtschwimmer*innen sollten aufgrund der Wassertiefe lieber woanders baden gehen. Weitere Details unter: https://segelcamp-kiel.de/angebote/schwimmsteg

Gleiches gilt für Bellevue. Den kostenlos nutzbaren Steg dürfen geübte Schwimmer*innen ab 6 Uhr morgens betreten – es sei denn, das Wetter ist schlecht. Dann bleibt der Zugang geschlossen. Bei gutem Wetter wacht geschultes Badepersonal von 12 bis 18 Uhr über die Badegäste. Aktuelle Informationen zu den Öffnungszeiten gibt es hier: kiel.de

Das Seebad Düsternbrook hat neben 60-Meter-Bahnen auch ein Sprungbrett und einen großen Nichtschwimmerbereich. Die Badesaison läuft vom 15. Juni bis zum 8. September täglich von 10 bis 19 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 Euro für Erwachsene beziehungsweise 2 Euro für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Clubmitglieder können immer und zu jeder Zeit den Badesteg nutzen – auch im Winter und außerhalb der Öffnungszeiten – sowie kostenlos an Yoga- und Qi Gong-Kursen teilnehmen. Alle Infos hier: https://seebar-kiel.de/schwimmen

Jenseits des Kanals liegt die denkmalgeschützte Seebadeanstalt Holtenau. Die öffentliche Badesaison startet im Juni und endet im September. In der Woche kann hier von 14 bis 19 Uhr, am Wochenende und in den Sommerferien von 11 bis 19 Uhr in der Ostsee gebadet werden. Der Eintritt ist frei; Spenden sind willkommen. https://seebad-holtenau.de/

(Wer es aufs Ostufer schafft: Hier bietet die Seebadeanstalt Heikendorf im Sommer täglich den unbesandeten Zugang zum Meer inklusive Wasserrutsche und Flachwasserbereich. Menschen bis 18 Jahre kommen kostenlos rein. www.seebadeanstalt.de)

Übrigens: Wer das Ostseewasser nicht mag, kann auch aufs Sommerbad Katzheide oder das Eiderbad Hammer ausweichen.

2. Segeln

Menschen segeln auf einem Segelschiff©Kliks

Kiel ist weltweit als Segelstadt bekannt – das liegt natürlich am Revier: So können sich Segelanfänger*innen in den relativ sicheren Küstenabschnitten der Innenförde ausprobieren; Könner sind in Nullkommanichts in der dänischen Südsee. Entlang der Kieler Förde gibt es zahlreiche Segelclubs und –schulen. Wer an der FH studiert und Segeln lernen möchte, der kann das unter anderem bei der Segelgruppe an der Fachhochschule Kiel e.V. machen. Ob das Segeln auf einem Dickschiff und eine Vereinsmitgliedschaft den eigenen Vorstellungen entspricht, lässt sich beim Schnuppersegeln erproben. Einen festen Termin gibt es nicht; man kann sich über die Internetseite anmelden. Gesegelt wird regulär immer dienstags.

Vor einigen Jahren hat die FH Kiel ein Schulprojekt für sich adaptiert und das Projekt ‚Studieren unter Segeln’ geschaffen. Das Wahlmodul, das Elemente aus unterschiedlichen Fachbereichen enthält, ist Teil der Interdisziplinären Wochen (IDW) und findet nur im Sommersemester statt. Auf dem Traditionssegler Thor Heyerdahl lernen die Teilnehmenden segeln – von Segel setzten bis zum Wachdienst – und halten Präsentation zu Zukunftsthemen wie maritime Energiesysteme, Gesundheit oder nachhaltige Mobilität.

3. Windsurfen, Kiten, Wingen

Kiterin im Spülsaum©Jean van der Meulen

Wer das Element Wasser hautnah erleben möchte, anstatt auf Schiffsplanken zu stehen, der hat an den zahlreichen Surfstationen und Wassersportrevieren entlang der Kieler Förde massig Gelegenheit. Auf dem Westufer bieten Wassersport Schwedeneck und Westwind Kiel Surf- und Wingkurse sowie den Verleih von Material an. Am Strander Strand ist Wassersport ebenfalls erlaubt. Hier ist aber jede Person auf sich alleine gestellt. Außerdem nutzen viele Kieler*innen die Strände auch zum Sonnenbaden – es ist also Vorsicht und Rücksichtnahme geboten.

Auf dem Ostufer gilt das auch in Kitzeberg. Der Spot ist vor allem bei Wingsurfern beliebt und bietet eine Grasfläche zum Aufbauen. Die nächste Station, die sowohl Kurse als auch ein gutes Stehrevier bietet, ist Laboe. Hier betreibt Surfer’s Paradise eine Station mit eigenem Parkplatz. Parkraum sucht man am Aukroog – zwischen Laboe und Stein – häufig vergebens. Trotzdem ist das Revier gerade bei Kiter*innen beliebt.  Sehr flach ist auch das Wasser vor Stein. Es eignet sich eher zum Kitesurfen als zum Surfen – Kurse für beides kann man am Tatort Hawaii buchen. In Heidkate, Kalifornien und Brasilien sowie am Schönberger Strand finden sich weitere Stationen und hervorragende Wassersportreviere.

Einen Überblick über die Wassersport-Spots findet ihr auch unter kiel-sailing-city.de.

4. Kanu, SUP

Kanupaddler im Sonnenuntergang©Josh Hild

Sein SUP kann man an zahlreichen Orten ins Meer gleiten lassen – von Hasselfelde bis Schönberger Strand und Friedrichsort bis Schwedeneck. Die meisten Surfschulen bieten für Ungeübte Kurse an. Auch die Schwentine eignet sich als SUP-Revier. Hier können die Paddelbretter neben dem Gelände des Kanuheims der Ellerbeker Turnvereinigung von 1886 e.V. (Scharweg 10, 24149 Kiel, Neumühlen-Dietrichsdorf) zu Wasser gelassen werden. Vom Parkplatz unter der Schwentinebrücke aus bietet sich auch Kanut*innen ein komfortabler Einstieg.

Wer den Kanusport ausprobieren möchte, kann etwa bei Kieler Kanu Klub oder bei der Kieler Kanu-Vereinigung (Düsternbrooker Weg 44 sowie 46) ein Probepaddeln vereinbaren. Termine für ein paar Runden im Seekajak finden sich auf den jeweiligen Internetseiten. Die Vereine bieten auch Kanuwanderungen an; beim KVK kann man zudem Kanupolo spielen. 

An der Schwentinemündung in Kiel-Dietrichsdorf und in Preetz kann man übrigens auch Kanus ausleihen und von hier aus die Fluss- und Seenlandschaft des östlichen Kieler Umlandes erkunden.

5. Drachenboot

Drachenbootteam der FH Kiel©J. Brunn

Das Kieler Drachenbootrennen im September ist inzwischen ein kleines Veranstaltungs-Highlight geworden – viele Schulen und Firmen gehen mit den 22-Personen-Booten an der Hörn ins Wasser, um das schnellste Team zu küren. Auch die FH stellt ein Team: die ‚Entenjäger‘. Mit dabei sind Dozierende, Mitarbeitende sowie Studierende. Trainiert wird von Mai bis Anfang September an unterschiedlichen Wochentagen auf der Schwentine. Wer Lust hat, sich der Fun-Sport-Truppe anzuschließen, findet mehr Infos hier: https://www.drachenboot.fh-kiel.de/

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