Man merkt Carina Lorenzen ihre Begeisterung an, wenn sie über die StartUp Challenge SH spricht. Die 38-Jährige ist die neue Koordinatorin des Gründungswettbewerbs, bei dem Schüler*innen der elften Klasse eigene Geschäftsideen entwickeln. Seit 2021 wird der Wettbewerb von der Fachhochschule Kiel und dem Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) landesweit für alle berufsbildenden Schulen angeboten. „Eigentlich bin ich schon seit letztem Jahr dabei“, sagt Lorenzen. Zu dieser Zeit unterstützte sie ihren Vorgänger Bernd Krohn. „Ich konnte sehen, was für Aufgaben auf mich zukommen und wer die Ansprechpersonen sind.“
Lorenzen ist selbst Berufslehrkraft, unterrichtet Wirtschaft und Verwaltung sowie Englisch. In Ihrer Rolle als Koordinatorin ist sie für sechs Stunden pro Woche freigestellt. „In dieser Zeit mache ich Termine mit teilnehmenden Schulen und stelle die StartUp Challenge den Klassen vor“, sagt die Lehrerin. Dafür ist sie viel unterwegs – von Norderstedt über Kiel bis nach Schleswig. Lorenzen sorgt dafür, dass alle Schüler*innen mit denselben Bedingungen in den Wettbewerb starten. Sie betont: „Es muss klar sein, dass die Teams, die ins Landesfinale an der FH Kiel kommen, unter den gleichen Bedingungen behandelt wurden.“
Im Idealfall kann Lorenzen den Schulen so viel Arbeit wie möglich abnehmen. Dazu zählt neben der Organisation der Regionalfinale und des Landesfinales auch die Unterstützung der Schüler*innen bei bestimmten Fragen: „Es reicht nicht, in meinem Klassenraum zu sitzen und einen Businessplan zu schreiben“, erzählt sie. „Die Teilnehmenden müssen Kontakte in die Wirtschaft knüpfen, um mögliche Investor*innen zu finden – ohne Unterstützung ist das zu herausfordernd.“ Gemeinsam mit Gründerzentren sucht sie nach Ansprechpersonen.
All das ist viel Arbeit, doch Lorenzen macht ihrer Aufgabe Spaß: „Ich finde den Wettbewerb unglaublich gut“, betont sie. Laut Lorenzen sei die StartUp Challenge SH eine tolle Chance, um ein Netzwerk aufzubauen und um zu sehen, was Berufswelt bedeutet. Die Koordinatorin hat bereits dreimal mit ihren Schulklassen an dem Gründungswettbewerb teilgenommen: „Es ist toll, wie die Teilnehmenden durch dieses Projekt wachsen. Sie können in ihren Gruppen ihre Stärken voll und ganz ausspielen.“ Die Softskills, die sie dabei erlangen, könne ihnen kein Lehrbuch so gut vermitteln.
„Für mich ist es wichtig, dass ganz viele Schulen merken, was das für ein tolles Projekt ist“, sagt Lorenzen. Zwar sind schon viele Schulen dabei, doch sie fände es schön, wenn alle Schüler*innen die Möglichkeit hätten, am Wettbewerb teilzunehmen.



