Eine orangefarbene Flagge weht.© J. Reimers
Die HAW Kiel positioniert sich entschieden gegen Gewalt an Frauen.

HAW Kiel zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen

von Fenja Rathjen

Seit mehr 30 Jahren machen Vereine, Verbände und Institutionen auf der ganzen Welt am 25. November auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Ausgangspunkt dieses Engagements waren die Vereinten Nationen. Im Jahr 1991 hoben mit sie mit der Kampagne Orange the World das Thema in die Öffentlichkeit. In diesem Jahr stehen jene Formen der Gewalt in den Mittelpunkt, denen Frauen und Mädchen täglich in der Öffentlichkeitausgesetzt sind – auf der Straße, am Arbeitsplatz oder im digitalen Raum. Die HAW Kiel zeigt mit dem Hissen einer Flagge, dass sie hinter dem Aktionstag steht.

„Hochschulen tragen in der Diskussion über Gewalt gegen Frauen und Mädchen eine besondere Verantwortung: Wer Wissen vermittelt, muss auch eine Kultur vorleben, in der Grenzverletzungen keinen Platz haben und Betroffene Unterstützung finden“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der HAW Kiel, Dr.in Marike Schmeck. „An der HAW Kiel gibt es zahlreiche Beratungs- und Hilfsangebote“, ergänzt Schmeck. „Darunter das Beratungsangebot unserer Gleichstellungsstelle sowie die BASTA! Beratung, die in Kooperation mit professionellen Beraterinnen des Frauennotrufs Kiel für Studierende und Hochschulmitglieder nach beobachteter oder erlebter Gewalt zur Verfügung steht.“

„Öffentliche Räume gehören allen und alle sollten sie ohne Angst nutzen können: ohne Umwege, ohne Schlüssel in der Hand zur möglichen Verteidigung, ohne ständiges Abwägen. Dieses Recht ist unverhandelbar“, ergänzt Fenja Rathjen, Referentin der Gleichstellungsstelle der HAW Kiel. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Hochschule am internationalen Aktionstag. Begleitet von zahlreichen Hochschulangehörigen setzte die Gleichstellungsstelle am Dienstag, 25. November 2025, durch das Hissen der hochschuleigenen Flagge „HAW Kiel gegen Gewalt an Frauen!“ ein deutliches Zeichen gegen geschlechtsbezogene Gewalt.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer orangen Flagge.©J. Reimers
Zum Hissen der Flagge sind mehr als 40 Personen gekommen.

Zudem eröffnete am Aktionstag im Foyer des Gebäudes C2 die Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“. Gemeinsam mit dem gleichnamigen Bündnis macht die Hochschule auf Alltagssexismus als Form geschlechtsbezogener Gewalt aufmerksam. Die Ausstellung ist bis zum 28. November zu sehen und lädt dazu ein, hinzusehen, sich zu informieren und aktiv zu werden – mit anschaulichen Fakten und Beispielen, wie Sexismus im Alltag erkannt und wie ihm entgegengewirkt werden kann. Am Aktionstag informierten Infostände landesweiter Beratungs- und Fachstellen bei sexualisierter und häuslicher Gewalt parallel zur Ausstellung über ihre Angebote.

Ausstelung zum Aktionstag gegen Gewalt gegen Frauen©J. Reimers
Neben informativen Plakatwänden bietet die Ausstellung auch Infomaterial zum Mitnehmen.

Das am 21. November 2025 veröffentlichte Bundeslagebild über Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2024 des Bundeskriminalamts kommt zu dem Schluss, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen zuletzt in fast allen Bereichen weiter zugenommen hat. Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg frauenfeindlicher Straftaten von 73,3 Prozent polizeilich registriert. Das Monitoring des Deutschen Instituts für Menschenrechte (PDF) zeigt zudem, dass geschlechtsbezogene Gewalt überwiegend im sozialen Nahraum stattfindet. Sichere und sensibilisierte Umgebungen in Öffentlichkeit, Bildungseinrichtungen und im privaten Umfeld sind daher eine Notwendigkeit. (jkl)

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